Veilchen im Winter by Müller Amei

Veilchen im Winter by Müller Amei

Autor:Müller, Amei [Müller, Amei]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Die abscheuliche Seeschlange befindet sich längst wieder im Loch Ness. Julias Lachen hängt in einer Felsengrotte. Sie läßt es einmal anklingen, um zu prüfen, ob es auch funktioniert. Ja, es klappt. Nessy kann zufrieden sein.

Skikurs nach Drachenart • Georg Beißweng hat eine Fata Morgana und gerät in eine Lawine • Die Hochzeitsglocken von Degerloch...

Felix kennt seine Julia nicht wieder. Wirklich, sie ist ein ganz anderer Mensch geworden! Erklärt sie nicht beim Abendessen, so zwischen Suppe und Salat, daß sie morgen Ski fahren will? Es ist nicht zu fassen!

»Ja wie? Ja was?« stammelt er. »Hast du denn keine Angst mehr?«

Sie zieht spöttisch die Mundwinkel hoch.

»Angst? Wovor?«

Felix braucht eine Weile, um das zu verdauen, dann strahlt er auf.

»Wunderbar, Julchen! Ich bring’ dir’s bei!«

Aber sie schüttelt den Kopf.

»Nicht nötig, Felix! Ich habe schon einen Skilehrer. Übrigens wäre ich dir dankbar, wenn du auf das Julchen verzichten könntest. Ich heiße Julia!«

Felix verschluckt sich und muß lange husten. Dann beißt er sich an dem Skilehrer fest.

»Was brauchst du einen Skilehrer? Mensch, Julchen, Privatstunden sind teuer. Ich kann es dir ebenso gut beibringen...«

»Nein, das kannst du nicht! Und was das Geld anlangt, da brauchst du keinen Pfennig zu bezahlen.«

»Ist es etwa dieser Schwabe?«

»Welcher Schwabe? Ach der!« Julia schaut zu Georg Beißweng hinüber. »Nein, natürlich nicht!«

Ja, Julia hat sich verändert. Jeder, der sie kennt, bemerkt es und reagiert auf seine Weise.

Friedel hat sich zu Papi und Mami und seinem Dackel zurückgezogen. Georg Beißweng, nachdem sie ihn mit einem kühlen Blick gestreift hat, so als kenne sie ihn nicht mehr, als hätte sie alles vergessen, was zwischen ihnen beiden gewesen ist, Georg Beißweng schiebt den Teller von sich und legt die Serviette beiseite. Kurt Vögele sieht es mit Verwunderung.

»Ja, wie isch mer’s denn! Du wirsch doch des Schnitzel net schtehelasse, Schorsch! Des hasch doch immer möge...«

»I woiß au net«, sagt der Schorsch. »I hab’ oifach koin Appetit meh. Kurtle, gang’ a bißle naus an d’ frisch’ Luft.«

Da schiebt sich Kurt Vögele noch einen großen Bissen Fleisch in den Mund, legt Messer und Gabel nieder und erhebt sich.

»Ganget mer!«

Felix, ja, was ist mit ihm? Felix ist glücklich. Er findet Julia wunderbar. Sie ist so schön und kühl, macht keine Schwierigkeiten, lockt keine ungebetenen Gäste an seinen Tisch, und morgen will sie Ski fahren! Wirklich, das hätte Felix nie zu hoffen gewagt! Nun kommt der kleine Junge vom Nebentisch doch herbei. Er bleibt allerdings in drei Schritt Entfernung stehen.

»Du, Julia«, sagt er, »ich geh’ morgen mit Papi und Mami. Der Papi hat gesagt, bei ihm kann ich ganz schnell Ski laufen lernen...« Er schluckt, dann macht er einen Schritt auf Julia zu. »Oder woll’n wir beide und mein Kiki vielleicht in den Wald gehen, spazieren...«

»Nein, nein, ich will morgen auch Ski fahren.« Julia steht auf. »Gute Nacht, Siegfried! Kommst du, Felix?«

Friedel schaut hinter den beiden her. »Siegfried« hat sie zu ihm gesagt! Wie Tante Gerda, wenn sie böse mit ihm ist. Er kehrt zurück zu Papi und Mami, schiebt den Daumen in den Mund, legt den Kopf in Mamis Schoß und flüstert: »Friedel will ins Bett.



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